Heimische Hölzer: Ihre Eigen­schaften und Verwendungs­möglichkeiten im Außen­bereich:

 

Fichte

Botanischer Name: Picea abies

Holzeigenschaften:

Mittelschwer und weich. Mit im Verhältnis zum relativ geringen Gewicht günstigen Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften, worauf sich die hervorragenden Eigenschaften der Fichte als Bau- und Konstruktionsholz begründen. Zudem nur wenig schwindend und nach der Trocknung mit überwiegend gutem Stehvermögen. In jeder Hinsicht problemlos zu verarbeiten. Ebenso bereitet die Behandlung der Oberfläche keinerlei Schwierigkeiten. Kernholz schwer bis sehr schwer, Reifholz schwierig imprägnierbar („Wechseldruck“-Spezialverfahren erforderlich).

Im Erdkontakt (Gebrauchsklasse 4) Kernholz nach DIN-EN 350-2 Dauerhaftigkeitsklasse 4 (wenig dauerhaft) und ohne chemische Holzschutzmaßnahmen gemäß DIN-Freilandversuch mit zu erwartenden Standzeiten zwischen 3 und 5 Jahren. In den Gebrauchsklassen 3.1 und 3.2 ist eine längere Standzeit des Kernholzes zu erwarten.

Bevorzugte Verwendungen im Außenbereich:

Fassadenbekleidungen, Balkone, Masten, Reb- und Obstbaumpfähle, Lärmschutzwände, Einrichtungen und Geräte für die Garten-, Park- und Landschaftsgestaltung und Kinderspielplätze.

Kiefer

Botanischer Name: Pinus sylvestris

Holzeigenschaften:

Mittelschwer und mäßig hart. Harzhaltig. Mit guten Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften. Nur wenig schwindend und mit gutem Stehvermögen. Die Bearbeitung ist mit allen Werkzeugen gut durchzuführen. Ebenso ist die Behandlung der Oberflächen unproblematisch. Bearbeitung und Oberflächenbehandlung können jedoch durch höheren Harzgehalt erschwert bzw. gestört werden. Das Splintholz ist stark bläueempfindlich, jedoch gut zu imprägnieren. Kernholz schwer bis sehr schwer tränkbar.

Im Erdkontakt (Gebrauchsklasse 4) Kernholz nach DIN-EN 350-2 Dauerhaftigkeitsklasse 3 – 4 (wenig bis mäßig dauerhaft) und ohne chemische Holzschutzmaßnahmen gemäß DIN-Freilandversuch, mit zu erwartenden Standzeiten zwischen 3 und 8 Jahren. In den Gebrauchsklassen 3.1 und 3.2 ist eine längere Standzeit des Kernholzes zu erwarten.

Bevorzugte Verwendung im Außenbereich:

Rammpfähle, Masten, Palisaden und Pfähle, Einrichtungen und Geräte für die Garten-, Park- und Landschaftsgestaltung und Kinderspielplätze.

Lärche

Botanischer Name: Larix decidua (Europ. Lärche)

Holzeigenschaften:

Schwerstes und zugleich härtestes einheimisches Nadelholz (mit Ausnahme der Eibe). Harzhaltig. Mit guten Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften. Mäßig schwindend und mit allgemein gutem Stehvermögen. Meist gut zu bearbeiten. Auch ist die Oberflächenbehandlung problemlos. Ausgetretenes Harz muss aber vorher entfernt werden. In hohem Maße resistent gegenüber Chemikalien. Kernholz unter Wasser von hoher, der Eiche vergleichbarer Dauerhaftigkeit. Kernholz sehr schwer, Splintholz mäßig imprägnierbar.

Im Erdkontakt (Gebrauchsklasse 4) Kernholz nach DIN-EN 350-2 Dauerhaftigkeitsklasse 3 – 4 (wenig bis mäßig dauerhaft) und ohne chemische Holzschutzmaßnahmen gemäß DIN-Freilandversuch, mit zu erwartenden Standzeiten zwischen 3 und 8 Jahren. In den Gebrauchsklassen 3.1 und 3.2 ist eine längere Standzeit des Kernholzes zu erwarten.

Vorsicht: Kernholz häufig mit anhaftendem Splintholzanteil > 5 %!

Bevorzugte Verwendung im Außenbereich:

Erd-, Brücken- und Wasserbau, Einrichtungen und Geräte für die Garten-, Park- und Landschaftsgestaltung und Kinderspielplätze.

Sibirische Lärche

Botanischer Name: Larix sibirica, (Larix gmelinii, LAGM)

Holzeigenschaften:

Schweres Holz mit guten Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften. Gutes Schwindverhalten. Nach Trocknung gutes, zumindest befriedigendes Stehvermögen. Sofern der Harzgehalt gering ist, problemlos zu verarbeiten. Ebenso keinerlei Schwierigkeiten bei der Behandlung der Oberfläche, allerdings schwer zu beizen. Splintholz schlechter imprägnierbar als Kiefernsplintholz. Kernholz nur äußerst mäßig imprägnierbar.

Kernholz ist nach neueren Untersuchungen des Hamburger Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts Dauerhaftigkeitsklasse 3 (mäßig dauerhaft) einzustufen. Allerdings wurden lediglich Laborversuche gegen Holz abbauende Basidiomyceten (Pilze) durchgeführt – eine Prüfung gegen Moderfäulepilze bzw. eine Freilandprüfung im Erdkontakt steht noch aus. Daraus folgt, dass gegenwärtig keine gesicherte Aussage zur natürlichen Dauerhaftigkeit in allen Einsatzbereichen mit Erdkontakt getroffen werden kann!

Vorsicht: Kernholz häufig mit anhaftendem Splintholzanteil > 5 %!

Bevorzugte Verwendungen im Außenbereich:

Gartenzäune, Holzfassaden, Terrassenböden

Douglasie

Botanischer Name: Pseudotsuga menziesii

Holzeigenschaften:

Mittelschwer und ziemlich hart. Harzhaltig. Mit guten Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften. Mäßig schwindend und mit gutem Stehvermögen. Bearbeitbarkeit unterschiedlich: Engringiges Holz gut und sauber, grobringiges astiges Holz schwieriger zu bearbeiten. Nach Entfernung eventuell ausgetretenen Harzes lassen sich die Oberflächen ohne Probleme behandeln. Kernholz sehr schwer, Splintholz (sofern Herkunft aus kultivierten Beständen) mäßig bis schwer imprägnierbar.

Im Erdkontakt (Gebrauchsklasse 4) je nach Herkunft (kultiviert bzw. nicht kultiviert) Kernholz nach DIN-EN 350-2 Dauerhaftigkeitsklasse 3 – 4 (wenig bis mäßig dauerhaft, wenn aus forstlich bewirtschafteten Wäldern) bzw. 3 (mäßig dauerhaft, wenn aus Naturwaldbeständen stammend) und ohne chemische Holzschutzmaßnahmen gemäß DIN-Freilandversuch mit zu erwartenden Standzeiten zwischen 3 (bzw. 5) und 8 Jahren. In den Gebrauchsklassen 3.1 und 3.2 ist eine deutlich längere Standzeit des Kernholzes zu erwarten.

Vorsicht: Kernholz häufig mit anhaftendem Splintholzanteil > 5 %!

Bevorzugte Verwendung im Außenbereich:

Außenfassaden, Balkone, Rammpfähle, Masten und Pfähle, im geringen Umfang auch für Einrichtungen und Geräte für die Garten-, Park- und Landschaftsgestaltung und Kinderspielplätze.

Eiche

Botanischer Name: Quercus robur (Stieleiche) bzw. Quercus petraea (Traubeneiche)

Holzeigenschaften (für beide Arten nahezu identisch):

Mittelschwer bis schwer und hart. Mit ausgezeichneten Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften und hohem Abnutzungswiderstand. Wenig schwindend und mit allgemein gutem Stehvermögen. Leicht und sauber zu bearbeiten. Oberflächenbehandlung ohne Probleme. In Verbindung mit Feuchtigkeit ergeben Eisenmetalle blauschwarze Reaktionsflecken; umgekehrt wirkt das Holz korrodierend auf das Eisen. Kernholz unter Wasser nahezu unbegrenzt haltbar.

Im Erdkontakt (Gebrauchsklasse 4) Kernholz nach DIN-EN 350-2 Dauerhaftigkeitsklasse 2 (dauerhaft) und ohne chemische Holzschutzmaßnahmen gemäß DIN-Freilandversuch, mit zu erwartenden Standzeiten zwischen 8 und 13 Jahren. In den Gebrauchsklassen 3.1 und 3.2 ist eine deutlich längere Standzeit des Kernholzes zu erwarten.

Vorsicht: 1. Kernholz häufig mit anhaftendem Splintholz > 5 %! 2. Neuere Freilandversuche zeigen, dass die Einstufung der Eiche korrigiert werden sollte: Von wissenschaftlicher Seite wird daher die Neueinstufung dieser Holzart in Dauerhaftigkeitsklasse 2 – 4 (statt bisher 2) gefordert.

Bevorzugte Verwendung im Außenbereich:

Wasserbau, Weichenschwellen; keine Bedeutung bei Einrichtungen und Geräten für die Garten-, Park- und Landschaftsgestaltung sowie Kinderspielplätze.

Robinie

Botanischer Name: Robinia pseudoacacia

Holzeigenschaften:

Schwer und hart. Mit ausgezeichneten Festigkeitseigenschaften und zugleich von hoher Elastizität und großer Zähigkeit. Ferner mit hohem Durchbiegungsvermögen und Abnutzungswiderstand. Nur wenig schwindend und mit gutem Stehvermögen. Trotz der hohen Härte gut zu bearbeiten. Oberflächenbehandlung problemlos, sehr gut zu polieren. Das Kernholz der Witterung ausgesetzt von ausgesprochen hoher Dauerhaftigkeit; ebenso in Erd- und Wasserkontakt äußerst haltbar. Kernholz sehr schwer, Splintholz gut imprägnierbar.

Im Erdkontakt (Gebrauchsklasse 4) Kernholz nach DIN-EN 350-2 Dauerhaftigkeitsklasse 1 – 2 (dauerhaft bis sehr dauerhaft) und ohne chemische Holzschutzmaßnahmen gemäß DIN-Freilandversuch, mit zu erwartenden Standzeiten zwischen 8 und mehr als 13 Jahren. In den Gebrauchsklassen 3.1 und 3.2 ist eine deutlich längere Standzeit des Kernholzes zu erwarten.

Vorsicht: Kernholz häufig mit anhaftendem Splintholzanteil > 5 %!

Bevorzugte Verwendung im Außenbereich:

Wegen des geringen mengenmäßigen Anfalls und der meist schlechten Stammform, die oft keine längeren fasergeraden Abschnitte zulässt, nur beschränkt nutzbar und meist als Pfahlholz eingesetzt; z.T. im Brückenbau und bei Kinderspielgeräten.